Belegte Zunge – normales Phänomen oder Grund zur Sorge?
30. Oktober 2024Eine belegte Zunge, ein farbiger Belag auf der Zunge, tritt bei vielen Menschen hin und wieder auf und ist meist kein Grund zur Sorge. Allerdings kann eine Verfärbung der Zunge in einigen Fällen auch auf genetische Besonderheiten hinweisen. Tritt sie zusammen mit anderen Symptomen auf, kann der Belag sogar ein Indiz für Krankheiten sein. Worauf ist zu achten und wie ist die Zunge zu pflegen? Und ab wann sollten ein Arzt aufgesucht werden?
Hintergründe eines natürlichen Belags der Zunge
Die Zunge ist von Natur aus mit einer Vielzahl von Mikroorganismen besiedelt, die zur Mundgesundheit beitragen. Diese Bakterien können einen in der Regel undenklichen Zungenbelag verursachen, etwa einen dünnen, weißlichen Belag nach dem Aufwachen: Denn über Nacht baut sich der Belag auf, da die Speichelproduktion reduziert und die Mundaktivität minimal ist. Dies ist normalerweise kein Anzeichen für gesundheitliche Probleme.
Auch bestimmte Nahrungsmittel und Getränke, wie farbintensive Lebensmittel sowie Kaffee, Alkohol oder bestimmte Süßigkeiten, können vorübergehend zu einem harmlosen Belag auf der Zunge führen. Zu wenig trinken kann ebenfalls zu leichtem Zungenbelag führen. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr hilft, den Mund zu spülen und den Belag zu reduzieren.
Ab wann ist Zungenbelag ein Grund zur Sorge?
Neben den natürlichen Umständen, kann eine belegte Zunge auf gesundheitliche Probleme oder auf die Mundhygiene belastende Gewohnheiten hinweisen: Zungenbelag kann Mundgeruch hervorrufen und die Mikroorganismen-Flora im Mund beeinflussen und so zu Zahnfleischentzündungen führen. Durch Gewohnheiten wie Rauchen oder die Einnahme verschiedener Medikamente kann der Zungenbelag gelb oder andersfarbig verfärbt werden.
Darüber hinaus lassen sich an Veränderungen der Zungenschleimhaut auch andere Erkrankungen erkennen. Ein anhaltender, dicker Belag auf der Zunge etwa, der weiß oder gelblich ist und sich nicht leicht entfernen lässt, kann auf eine Pilzinfektion wie orale Candidiasis (Soor) hinweisen. Grundsätzlich gilt: Wenn der Zungenbelag von Mundgeruch, Zahnfleischbluten, Schmerzen oder anderen Symptomen begleitet wird, sollte dies von einem Zahnarzt oder Zahnärztin bzw. Arzt oder Ärztin untersucht werden. Auch plötzliche Veränderungen im Aussehen der Zunge oder des Belags, wie beispielsweise eine sehr rote Zunge oder Flecken auf der Zunge, sollten ärztlich abgeklärt werden.
Vorbeugung und Behandlung von Zungenbelag
Eine natürlich belegte Zunge kann mit einem Zungenreiniger oder eine Zahnbürste vorgebeugt werden. Die Bürste oder der Reiniger entfernt Belag und Bakterien sanft von der Zunge, indem die Bürste von hinten nach vorne über die Zunge gezogen wird.
Auch regelmäßiges Zähneputzen beugt dem natürlichen Belag auf der Zunge vor, indem der Mundraum und die Zähne von Plaque und Bakterien befreit werden. Mithilfe von Zahnseide können Speisereste und Plaque zwischen den Zähnen entfernt und so weiterem Belag vorgebeugt werden.
Ausreichend Wasser trinken hält den Mund feucht. Dies hilft, die Ansammlung von Bakterien und Zellen auf der Zunge zu verringern. Wer Zucker und stimulierende Lebensmittel (Alkohol, Kaffee, Tee oder Milch beispielsweise) meidet, tut ein Übriges, um den unerwünschten Belag zu vermindern.
Regelmäßige professionelle Zahnreinigungen vom Zahnarzt oder der Zahnärztin können ebenfalls helfen, um die Mundhygiene zu unterstützen.
Fazit
Ein leichter Zungenbelag ist oft normal und harmlos, vor allem, wenn er sich leicht entfernen lässt. Dennoch ist es wichtig, auf Veränderungen und anhaltende Symptome zu achten, denn wenn er mit weiteren Beschwerden einhergeht, könnte ein Arztbesuch ratsam sein. Generell kann eine gute Mundhygiene, einschließlich regelmäßiger Zungenreinigung, helfen, den Zungenbelag zu begrenzen.
Quellen:
- Das Gesundheitsportal medond.health
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